Anzucht- und Pflanzenschutzempfehlung bei Lupinen

In den vergangenen Jahren bereitete die Anzucht von Lupinen vermehrt Schwierigkeiten, sowohl bei vegetativer, als auch bei generativer Vermehrung.

Ursache:
Colletotrichum acutatum. Dieser Schadpilz, häufig auch als Anthracnose bezeichnet, ist weltweit allgegenwärtig. Viele verschiedene Gattungen und Arten können befallen werden.

Befallsbild:
Die Jungpflanzen wachsen zu Beginn sehr gut, sobald die Temperatur jedoch über 25°C ansteigt, zeigen die jungen Blätter anfänglich einen chlorotischen, gedrehten Wuchs. Später kann dies zu braunen Flecken und zur Welke der ganzen Pflanze führen. Ausgepflanzte Lupinen am geeigneten Standort sind von oben genannten Problemen nur in seltenen Fällen betroffen.

Gegenmaßnahmen:
1.) Verwendung von Jelitto JET® - wärmebehandelte Saat. Dieses Saatgut ist weitgehend frei von Colletotrichum, ein Sekundärbefall ist jedoch trotzdem möglich.

2.) Kultivierungsmaßnahmen: Folgende Empfehlungen sollten berücksichtigt werden, da optimal kultivierte, abgehärtete Pflanzen dem Druck durch Krankheiten besser standhalten.

  • Verwenden Sie magere Erden im neutralen bis leicht sauren Bereich, welche einen guten Wasserabzug gewährleisten. Keine reinen Torferden oder ähnliche Substrate. Eine Kombination aus sandigem Lehm, Humus und feinem Schotter wird empfohlen. Auf jeden Fall mager kultivieren und nur in geringen Konzentrationen düngen.
  • Sterile Substrate und entseuchte Gefäße verwenden.
  • Bei Verwendung von herkömmlichem Saatgut sollten eventuell vorhandene Pilze am Saatgut durch Heißwasserbehandlung (30 Min. bei 55°C) abgetötet werden. Hierbei muss eine Keimfähigkeitsminderung von 10-20% in Kauf genommen werden.
  • Lupinen vorzugsweise nur während der kalten Jahreszeit kultivieren, bei Temperaturen unter 20°C (Oktober bis April).
  • Da der Erreger nicht windbürtig ist, sondern im Bestand durch Wasserspritzer beim †berkopfgießen oder bei Regen verbreitet wird, ist im Gewächshaus Ebbe-Flut- oder Mattenbewässerung anzuraten. Damit wird verhindert, daß das Laub nass wird und Sporen übertragen werden. Ebenso sollte eine Taupunktunterschreitung vermieden werden.

3.) Pflanzenschutzmittel: Für die Wirksamkeit von Fungiziden können wir keine Garantie übernehmen. Bitte kontaktieren Sie Ihren örtlichen Pflanzenschutzberater. Hier einige generelle Hinweise:

  • Bei Anfangsbefall kann als Fungizid für Spritzungen in 2wöchigem Abstand Baymat flüssig (0,15%), Wirkstoff Bitertanol, oder Topas (0,015%), Wirkstoff Penconazole, angewendet werden. Um die Verträglichkeit abzusichern, empfiehlt es sich, anfangs nur einen Teil der Pflanzen zu behandeln. Alternativ hierzu kann zu Beginn der Kultur Euparen (0,125%), Wirkstoff Dichlofluanid, verabreicht werden. Für die Weiterkultur sollte dann Spartak (0,1%), Wirkstoff Prochloraz, gespritzt werden.

 

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